Aus einem homogenen Brei sei noch nie etwas Kreatives entstanden, sagt Džana Schütter. Die 39-Jährige hat gemeinsam mit Nela Pećić die Plattform "Balkan Minds" gegründet. Das Ziel: Menschen mit Migrationsbiografie untereinander vernetzen, erfolgreiche Personen auszeichnen - und Firmen dabei helfen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit unterschiedlichster Muttersprache einzustellen. "Multikulturelle Teams sind erfolgreicher", sagt Schütter. Wegen der Globalisierung sind sogar kleine Unternehmen international tätig. Wenn Teams es schaffen, eine Herausforderung aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, haben sie einen klaren Vorteil. Wer mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Kulturen arbeite, entwickle zudem mehr Empathie und Sensibilität, sagt Pećić. Die Flexibilität im Denken nehme zu.
Pećić und Schütter sind zwei der Vortragenden, die am Mittwoch und Donnerstag bei der Messe "Art of Recruiting" im Salzburger Congress sprechen. An den zwei Tagen geht es um die Kunst, das richtige Personal für ein Unternehmen zu finden.
"Weiterempfehlungen sind wichtig"
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzustellen werde immer schwieriger, sagen Pećić und Schütter. Nicht nur deshalb sei es wichtig, auch Menschen mit Migrationsbiografie anzusprechen. Das beginne schon mit dem Stelleninserat, sagen die Expertinnen. Darin könnte etwa der Satz stehen: "In unserem Unternehmen werden folgende Sprachen gesprochen ..." "Das ist eine subtile Einladung, sich zu bewerben. Das Unternehmen wirkt weltoffen und vielfältig", sagt Schütter. Die meisten ethnischen Minderheiten in Österreich kämen zudem aus kollektivistischen Kulturen, ergänzt Pećić. "Weiterempfehlungen sind deshalb ganz wichtig." Personalbeauftragte könnten etwa überlegen, wer im Unternehmen bereits eine Migrationsbiografie hat - oder welche Webseiten, Influencer oder Zeitungen dafür geeignet sind.